2024 ist abgehakt. 2025 ist jetzt à la mode. Aber wir müssen warnen: Vorsichtigen Schätzungen zufolge ist es damit in weniger als 12 Monaten schon wieder vorbei. Daher - lassen wir es krachen.
Genau das haben wir bereits getan. Die großen Umstellungen sind aktiv, wir haben uns die Nächte um die Ohren geschlagen um zu sehen, ob alles passt und sind bereits an den Neuerungen für 2025 dran. Wir rekapitulieren nochmals die Umstellungen, berichten über die Angst des Entwicklers vor Änderungen und ziehen eine erste Bilanz. Los geht's!
Es gibt einen kleiner, aber feinen, Unterschied zwischen notwendigen Anpassungen und großen Restrukturierungsarbeiten. Klar, beides muss geplant werden, benötigt Ressourcen wie Zeit und Gerätschaften und kann einem mächtig um die Ohren fliegen, wenn man nicht aufpasst. Der Unterschied liegt in der Motivation. Anpassungen werden oft nicht selbst bestimmt, weil sie eben notwendig sind, von der Projektleitung vorgegeben werden oder von Usern vehement gefordert werden. Restrukturierung startet oft im Bereich der Entwicklung selbst. Man hat Dinge offen gelassen, man hat neue Lösungsansätze für alte Probleme oder die Technik hat sich weiterentwickelt und hat neue Türen geöffnet. Der Supergau für Informatiker ist dann erreicht, wenn Anpassungen und Restrukturierung in einem Projekt zusammentreffen.
Wir haben den wirtschaftlichen Druck nachgegeben und neue Lösungen für eine dauerhafte Finanzierung des Projekts mit den Userinnen und Usern ausdiskutiert und skizziert. Das hat schwerwiegende Änderungen in allen Bereichen des Projekts ausgelöst. Vieles ist davon für unsere Spieler nicht direkt erkennbar, was auch gut ist, denn viele wollen keine Änderungen (ja, wir wissen das und versuchen das zu beherzigen. Auch, wenn es nicht immer klappt). Zusätzlich wurden lange notwenige Änderungen an den Projekttools durchgeführt. Auch da kam eine große Portion Unsicherheit ins Spiel.
Erstmals in der Geschichte des Tarock-Projekts können wir sagen, dass wir gut ein Drittel der Zeit für Tests investiert haben. Kennen Sie das, wenn man mal einen Fußboden fegt, alles wegräumt, sich umdreht und dann der Fußboden immer noch nicht ganz sauber ist? Das passiert auch bei den Tests von Software. Eine Test-Session ergab eine Handvoll Fehler, welche repariert wurden. Die folgende Test-Session ergab eine Handvoll neuer Fehler, welche nicht durch die Änderungen bedingt waren, sondern vorher scheinbar übersehen wurden. So hangelt man sich durch die Wochen und irgendwann brechen die Nerven ... Dann beginnt man zu zweifeln, ob man bis zum geplanten Start tatsächlich alles rausbringt.
Dabei sind Programmierer großartig darin, sind alle möglichen Katastrophen auszumalen. Ganz oben auf der Liste sind Fehler, welche während eines Updates passieren, die Software demzufolge unbrauchbar machen und den Update-Mechanismus außer Kraft setzen. Dann wird es ganz schnell finster, denn um das Problem zu lösen, müsste man User dazu bringen, das komplette Paket neu zu installieren. Das ist schwierig. Wir haben heute noch Userinnen und User, welche in unserem Support als Tarock XXer Solo-Nutzer mit einem Fehler 102 aufschlagen und sich erkundigen, was die Ursache ist. Dann müssen wir auf das letzte Frühjahr verweisen und erwähnen, dass es inzwischen einen neuen Launcher gibt, welcher benutzt werden muss. Das ist in der Tat für manche noch immer eine Neuheit ...
Um dieses Riesenprojekt überhaupt bewerkstelligen zu können, hatten wir viele einzelne Etappen, welche möglichst unabhängig voneinander programmiert, getestet und aktiviert werden konnten. Die Datenbankumstellung im Dezember vor Weihnachten war so eine Etappe. Letztlich hat sich dann aber alles im Jänner zusammengeschoben und in einer Nacht die Belohnung für alle unsere Mühen beschert. Die Umstellung verlief ohne große Komplikationen und es sind bis zum heutigen Tag keine nennenswerten Fehler aufgetaucht. Darüber sind wir sehr froh.
Heute ist der große Tag. Ich darf heute ein wenig länger schlafen, denn in der kommenden Nacht wir das System umgestellt und es könnte früher Morgen werden, bis ich wieder zur Ruhe komme.
Die Morgenroutine setzt ein. Man liest die Berichte der einzelnen Gruppen, sucht nach möglichen neuen Fehlermeldungen und freut sich, wenn keine mehr da sind. Das Projekt steht am Produktionsserver wie Elon Musks Starship und wartet auf seinen Start.
Noch 12 Stunden bis zum geplanten Liftoff - äh, bis zum Schließen der Server, um die neue Version hochspielen zu können. Wir gehen nochmals den Ablaufplan der Umstellung durch (irre ich mich, oder werden die Pläne auch von Mal zu Mal immer länger?). Tatsächlich finden wir noch zwei oder drei strittige Punkte, welche im Plan angepasst werden müssen.
Noch 8 Stunden. Eine ausgiebige Mahlzeit legt jetzt das Fundament für die Nacht. Schließlich soll ja nicht zum unpassenden Augenblick der Magen knurren. Danach ist es Zeit für ein paar Videospiele. Entspannung muss sein. Immer wieder mal erwische ich mich, wie ich zur Konsole des Produktionsservers haste, um eine Einstellung zu kontrollieren.
Noch 2 Stunden. Bei einem letzten routinemäßigen Check im Source-Code habe ich doch tatsächlich eine nicht konforme Fehlermeldung gefunden. Diese wird noch schnell angepasst, die entsprechende Software neu kompiliert und getestet. Alles ist gut.
Noch 30 Minuten. Social Media - Meldungen sind raus. Die User verlassen langsam die Online-Chats - sie sind informiert. Manche hinterlassen noch ein "wird schon" oder "alles wird gut". Mein Optimismus ist nicht ganz auf diesem Level.
Liftoff. Meldung an die Social Media Kanäle ist raus. Die Server werden deaktiviert, die Webpage wird vorübergehend versiegelt. Die Updates laufen. Wir arbeiten uns durch das Ablaufprotokoll. Punkt für Punkt wird erledigt. Es ist inzwischen fast 2 Uhr nachts. Man sollte der Meinung sein, dass alle außer uns schlafen - doch nein, es gibt Versuche von Usern einzuloggen. Die Server blocken das derzeit noch ab, aber wir können das schon sehen. Um halb Drei öffnen wir den Loginserver, den veränderten Launcher und die Spieleserver. Es dauert keine fünf Minuten, bis der erste User vorbeischaut. Er spielt zwei Runden und ist dann wieder raus. Hat offensichtlich nur kontrolliert, ob eh alles noch passt. Keine Sorge - alles ist gut. Wir wachen darüber.
Drei Uhr. User kommen und gehen. Es ist ein reges Treiben für die nachtschlafende Zeit. Auf dem Datenbankmonitor verfolgen wir, wie viele den Wechsel zur Offlineversion durchführen und sind begeistert. Das neue Modell wird angenommen. Das macht Mut. Leider versalzt uns ein Datenbankfehler die Suppe. Eine Rückmeldung vom Loginserver an den Webserver liefert ein falsches Ergebnis. Fieberhaft suchen wir eine Stunde, bis wir den Fehler endlich dingfest gemacht haben.
Vier Uhr. Alle Änderungen sind durchgeführt und die Systeme laufen wieder selbständig. Social Media ist informiert. Erste Gruppenmitglieder verabschieden sich in die Horizontale. Ich sehe mir noch eine Folge einer Serie an - aktuell bin ich zu aufgekratzt.
Fünf Uhr. Mir fallen langsam die Augen zu. Es ist geschafft. Schauen wir, was der morgige Tag bringt.
Was uns natürlich am Meisten interessiert, ist: Wie viele Userinnen und User nehmen das Angebot an und steigen von der Onlineversion auf die Offlineversion um? Zur Erinnerung: beim ersten Einloggen in den Launcher nach der Umstellung bringen wir ein ganzseitiges Fenster auf den Schirm, welches die Umstiegsfrage stellt und über die Vor- und Nachteile der jeweiligen Versionen informiert. Diesem Fenster und der Entscheidung kann man nicht ausweichen, um weiterhin unsere Produkte spielen zu können.
Nach einigen Tagen formt sich langsam ein Bild. Derzeit sind es knapp 12% der User, welche von Online zu Offline wechseln. Der Rest möchte den Weg mit uns weitergehen. Darüber sind wir sehr dankbar. Nur so können wir unser Service aufrecht halten. Wir sehen das als Auftrag, den wir gerne annehmen.
Ich spiele immer wieder gerne Tarock XXer solo und bekommen neuerdings beim Aktivieren den Fehler 102. Was hat es damit auf sich?
Dieser Fehler taucht immer dann auf, wenn man den alten Launcher startet, den wir letztes Jahr eingemottet haben. Einfach den neuen Launcher über den Downloadbereich auf der Webseite holen, starten, installieren und loslegen. Dann ist der Fehler 102 Geschichte.
Wie sieht es mit der Sprachausgabe der Ansagen für Königrufen aus? War da nicht schon letztes Jahr etwas angekündigt?
Ja, in der Tat. Allerdings gab es dann urheberrechtliche Schwierigkeiten mit den Sprachsamples, weswegen wir die Einführung leider schieben mussten. Derzeit befindet sich das Vorhaben weiter hinten auf der Todo-Liste, da wir generell Tarock Königrufen solo herausbringen wollen, was derzeit viel Arbeit macht. Aber wir haben es nicht vergessen ... bitte noch ein wenig um Geduld.
War nicht ein 5-Jahrespaket für die Servicegebühr angedacht? Ich vermisse sie im Onlineshop.
Das ist korrekt. wir das mal angedacht. Allerdings haben wir die Rückmeldungen der Userinnen und User nochmals genau durchforstet und sind nun der Meinung, dass ein oder maximal zwei Jahre angeboten werden sollten. Sollten sich allerdings noch mehr melden, die längere Pakete haben wollen, dann ließe sich das sicher einrichten.
Die Feiertage liegen hinter uns. Familienfeste, Besäufnisse und Knallerei haben ihre Eindrücke hinterlassen, welche allerdings schon wieder verblassen. Vor uns liegen der NFL Superbowl, der Valentinstag, die Energiewoche - sofern man Kinder hat - und irgendwann im April das Osterfest. Erfahrungsgemäß wird die meiste Arbeit im ersten Quartal und der Hälfte des zweiten Quartals erledigt. Daher sind wir auch voller Tatendrang und hoffen, dass wir viel fertigstellen können. Hoffen wir das Beste.
In diesem Sinne - Einen tollen Jahresanfang!
Euer Tarock-Projektteam
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